Ausländische Gedenkstätten
Gedenkstätten in Deutschland
Dachau
(cc)Erik DrostAuf Betreiben ehemaliger Deportierter, die das ‘Comité International de Dachau’ bilden, wurde 1965 am Standort des ehemaligen Konzentrationslagers eine Gedenkstätte errichtet, die insbesondere ein Dokumentationszentrum beherbergt. In den 1970er- und 1980er-Jahren wurde die Gedenkstätte zugleich zu einem wichtigen Ort des Gedenkens und einem Raum, wo das politische Bewusstsein geweckt werden soll. Der Zeitraum 1996-2003 überspannt den Entwurf und die Umsetzung der Dauerausstellung “Weg der Häftlinge”.
www.kz-gedenkstaette-dachau.de
Sachsenhausen
©civsNach dem Rückzug der sowjetischen Truppen und der Unterbringung der ostdeutschen Polizei wurde am 22. April 1961 eine Gedenkstätte eingeweiht, die den “Sieg des Antifaschismus über den Faschismus” symbolisiert. Später wurde eine den jüdischen Opfern von Sachsenhausen gewidmete Ausstellung in der ehemaligen Baracke Nr. 38 eingerichtet. Seit 1993 gründet die Gedenkstätte auf einem dezentralen Konzept: die verschiedenen Mechanismen und Systeme, die das Lager und das Leben der Häftlinge bestimmten, werden an den ursprünglichen Orten, in den verbleibenden Bauwerken oder an den Standorten von damals, gezeigt und erklärt – dort, wo das Grauen stattfand.
Ravensbrück
(cc)Eric GillilandDie von ehemaligen Lagerinsassen in der direkten Nachkriegszeit ersonnene Gedenkstätte des Lagers Ravensbrück wurde am 12. September 1959 in der DDR eingeweiht; als Vorlage diente die dem Widerstand der kommunistischen Häftlingen gewidmete Gedenkstätte Buchenwald, der Rest des Komplexes wurde von der sowjetischen Armee und später den Streitkräften der GUS-Staaten genutzt. Die Renovierung der Dauerausstellung war von der Schaffung von Ausstellungsräumen in Gedenken an die jüdischen Opfer (1992) sowie die Opfer aus der Gemeinschaft der Sinti und Roma (1995) begleitet. 2013 wurde eine weitere interaktive Dauerausstellung eingeweiht: “Das Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück. Geschichte und Erinnerung“
Buchenwald
(cc)Wim van der GrintenDie “Nationale Mahn- und Gedenkstätte (NMG) Buchenwald” wurde 1958 als nationale Gedenkstätte der Deutschen Demokratischen Republik eingeweiht, die zuvorderst den kommunistischen Häftlingen gewidmet war. Nach der Wiedervereinigung entstand angesichts des Auslassung zahlreicher anderer Häftlingskategorien, die in Buchenwald zu Tode gefoltert oder ermordet wurden, eine Kontroverse: Es musste auch jener Häftlingen gedacht werden, die aus “Rassengründen” (Juden, Sinti, Roma) inhaftiert, als “asozial” oder Zeugen Jehovas verurteilt wurden oder wie die Frauen in den Rüstungsfabriken Zwangsarbeit leisteten. Die Neuauslegung des Gedenkkonzepts von Buchenwald erfolgte in den 1990er-Jahren und beruhte insbesondere auf der Sanierung mehrerer Gebäude, der Hervorhebung der Vielfalt der inhaftierten Gruppen, der Betrachtung der Art und Weise, wie das Gedenken an Buchenwald in der DDR behandelt wurde sowie dem lange Tabu gebliebenen “Speziallager Nr. 2”, das in der Nachkriegszeit von der sowjetischen Besatzung als Internierungslager genutzt wurde.
Neuengamme
(cc)Tobias HHIm Jahr 1965 wurde am Standort des Lagers das erste Mahnmal für die vielen tausend Opfer von Neuengamme errichtet. 1981 nahm die Gedenkarbeit eine entscheidende Wende mit der Einweihung eines großen Dokumentationszentrums über die nationalsozialistischen Konzentrationslager. Seit 2005 birgt die Gedenkstätte des Konzentrationslagers Neuengamme eine Dauerausstellung über die Geschichte des Lagers und seine Funktionsweise. Die Gedenkstätte wurde insbesondere auf das ehemalige SS-Lager und die Erklärung der Zwangsarbeit innerhalb der verschiedenen Industriekomplexe ausgeweitet, die von dem Lager abhängig waren.
www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de/
Bergen-Belsen
(cc)Franklin HeijnenAb 1945 wandelte sich der Ort des Gemetzels zu einem Ort des Gedenkens: die jüdischen Überlebenden errichteten ein Mahnmal für ihre Verstorbenen. Zwischen 1946 und 1947 bauten die deutschen Kriegsgefangenen die zukünftige internationale Gedenkstätte Bergen-Belsen mit ihre 24 Meter hohen Obelisken. 1966 wurde das erste Dokumentationszentrum mit Dauerausstellung gebaut. 2007 wurde ein neues 200 m² großes Gebäude für eine umfassende und überarbeitete Ausstellung eingeweiht.
Neue Wache
(cc)Luis Villa del CampoDenkmal für die ermordeten Juden Europas
(cc)Jean-pierre Dalbérawww.stiftung-denkmal.de/startseite.html
Gedenkstätten in Polen
Auschwitz
(cc)Adam TasDas im Juli 1947 eingeweihte Nationalmuseum Auschwitz-Birkenau ist eine Gedenkstätte der Lager Auschwitz I und Auschwitz II. Die 1979 in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommene Gedenkstätte empfängt jedes Jahr eine Million Besucher. Sie ist heute die am meisten besuchte kulturelle Einrichtung Polens.
Belzec
(cc)ThorbjörnDas Museum und Mahnmal Belzec wurde 2004 gegründet. Es ist dem Museum von Majdanek angeschlossen und umfasst eine Dauerausstellung über die Geschichte des Ortes sowie ein Denkmal, das am Standort des ehemaligen Lagers errichtet wurde.
Sobibor
(cc)Emmanuel DyanIm Jahr 1965 wurde ein Denkmal zur Erinnerung an die Opfer von Sobibor eingeweiht. Seit 1984 erinnert außerdem ein Museum auf dem Gelände des ehemaligen Lagers an das tragische Schicksal der Gefangenen, die in Sobibor inhaftiert waren und ermordet wurden.
Treblinka
(cc)Emmanuel DyanDas Museum des Kampfes und des Märtyrertums in Treblinka befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Arbeitslagers (Treblinka I) und Vernichtungslagers (Treblinka II). Zu ihm gehört insbesondere ein symbolischer Friedhof, der aus 17.000 Steinen besteht. Seit Februar 2006 birgt das Museum eine Dauerausstellung über die Geschichte der Anlage.
Lublin-Majdanek
(cc)Lukas PlewniaDas Museum Majdanek wurde im November 1944 am Standort des ehemaligen Lagers gegründet. Im Juli 1969 wurde anlässlich des 25. Jahrestags der Befreiung des Lagers ein Denkmal zur Erinnerung an die Opfer eingeweiht.