Das historische Komitee der CIVS

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Das historische Komitee der CIVS unter der wissenschaftlichen Leitung von Frau Anne GRYNBERG, Professorin für zeitgenössische Geschichte und Mitglied des Entscheidungskomitees der CIVS, wurde durch eine Verordnung des Premierministers vom 3. August 2007 eingerichtet. Sein 2012 für ein Jahr verlängerter Auftrag verfolgt die folgenden Ziele:

  • Ihre Entstehung, die Umstände ihrer Gründung und die Funktionsweise der CIVS analysieren sowie eine erste objektive Bilanz ihres Wirkens erstellen.
  • Diese Geschichte in den Kontext der französischen Entschädigungspolitik ab Ende des Krieges bis zum heutigen Tag stellen und die verschiedenen Etappen der Wiedergutmachung des Entzugs von Eigentum beleuchten, der eine der Komponenten der antijüdischen Verfolgungen der 1940er-Jahre war;
  • Die Geschichte von jüdischen Familien aus Frankreich während der Okkupationszeit und im Rahmen des Wiederaufbaus nach dem Krieg zurückverfolgen und ihr Andenken wahren;
  • Eine vergleichende Studie über die Vorgehensweise in Frankreich und anderen ost- und westeuropäischen Länder durchführen, die sich auf die Gegenüberstellung der Standpunkte von Forschern sowie Akteuren der unterschiedlichen nationalen Kommissionen stützt, die seit Anfang 1990 gegründet wurden.

Die wichtigsten Meilensteine des historischen Komitees:

  • Die Veröffentlichung im Frühjahr 2013 des Buches L’Irréparable. Itinéraires d‘artistes et d’amateurs d’art juifs, réfugiés du “Troisième Reich” (Irreparabel. Wege jüdischer Künstler und Kunstliebhaber, Flüchtlinge im Dritten Reich), eine Sammlung von Erzählungen über das Leben von deutschen und österreichischen Künstlern, die angesichts der Enteignungen und Verfolgungen in den beiden Ländern nach Frankreich geflohen waren. Dieses Projekt wurde in Zusammenarbeit mit der Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste in Magdeburg durchgeführt.
  • Der am 14. April 2013 im Rahmen der Ausstellung La spoliation des Juifs : une politique d’État (1940-1944) (Enteignung der Juden: eine Staatspolitik (1940-1944)) in der Shoah-Gedenkstätte veranstaltete Tag zum Thema: Rückgabe der enteigneten “jüdischen Güter”, Entschädigungen, “Wiedergutmachung(en)”.
  • Die Veranstaltung eines internationalen Forschungs-Workshops zum Thema “The Politics of Repair: Restitution and Reparations in the Wake of the Holocaust”, der vom 22. Juli bis 3. August 2013 im United States Holocaust Memorial Museum in Washington stattfand.
  • Demnächst: Die Veröffentlichung von drei Bänden, die den unterschiedlichen Aspekten seines Auftrags entsprechen: Der erste Band bildet eine Geschichte der CIVS und eine Studie der französischen Wiedergutmachungspolitik; Der zweite Band enthält die Zeugenberichte von Menschen, die bei der CIVS einen oder mehrere Anträge auf Entschädigung eingereicht haben und vor der CIVS von der Geschichte ihrer Familie in den dunklen Jahren, der Nachkriegszeit und ihrem Erleben berichteten; Der dritte Band positioniert den französischen Fall in einer vergleichenden Studie im Kontext anderer europäischer Länder.