Marianne
Kommission für die Entschädigung der Opfer von Enteignungen
aufgrund der antisemitischen Gesetzgebung während der Okkupationszeit

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Die Rückgabe von Pissarros Gemälde La Seine vue du Pont-Neuf, au fond le Louvre: eine erfolgreiche Zusammenarbeit.


Im Februar wurde das Gemälde von Camille Pissarro La Seine vue du Pont-Neuf, au fond le Louvre an die Erben von Max Heilbronn zurückgegeben, der 1932 die Monoprix-Geschäfte gegründet hat, ein Kämpfer der Résistance war und 1944 nach Buchenwald deportiert wurde und später von 1945 bis 1971 Präsident der Galeries Lafayette war. Das in einem Banksafe eingelagerte Gemälde war von den Deutschen im zweiten Weltkrieg geraubt worden.

Im September 2003 hatten die Erben von Max Heilbronn bei der CIVS eine Akte anlegen lassen, die unter anderem zehn enteignete Gemälde, darunter La Seine vue du Pont-Neuf, au fond le Louvre erwähnt. Die Nachforschungen ergaben, dass drei der Gemälde in der Nachkriegszeit restituiert worden waren. Die CIVS empfahl im Mai 2007 für die anderen sieben Gemälde eine Entschädigung.

Einige Jahre später beschlagnahmten die deutschen Behörden im Frühjahr 2012 bei Hausdurchsuchungen bei Cornelius Gurlitt, der des Steuerbetrugs verdächtigt wurde, in seiner Wohnung in München und dann in seinem Haus in Salzburg eine Sammlung von etwa 1500 Werken. Die „Gurlitt-Affäre“ kam anschließend an die Öffentlichkeit: Einige Werke stammten aus NS-verfolgungsbedingten Enteignungen. Die Taskforce Schwabinger Kunstfund (Taskforce), eine 2012 gebildete Gruppe internationaler Experten, setzte die Forschungen fort, um die Provenienz dieser Kunstwerke zu ermitteln. Sie hatte ein Ziel: Wenn es sich erwies, dass ein Werk aus einer antisemitischen Verfolgung stammt, geben die deutschen Bundesbehörden sie den legitimen Eigentümern oder deren Anspruchsberechtigten zurück.

Ende 2014 beginnt eine Zusammenarbeit zwischen der CIVS und der Taskforce. Diese erlaubt der CIVS, die Taskforce über den Fall des Gemäldes von Pissarro von Max Heilbronn zu informieren. Die CIVS liefert die Fakten, welche der Taskforce den Nachweis ermöglichen, dass das Gemälde La Seine vue du Pont-Neuf, au fond le Louvre enteignet wurde, und es dann erlauben, die Eigentümer und deren Anspruchsberechtigten zu ermitteln. Die von der CIVS gesammelten Daten und ihr Gutachten waren für die Arbeiten der Taskforce wertvolle Ressourcen. Am 10. Juli 2015 haben die CIVS und die Taskforce eine Vereinbarung unterzeichnet, um diese Partnerschaft zu intensivieren.

Seit Januar 2016 gingen die Aufgabenbereiche der Taskforce auf das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste (DZK) in Magdeburg über. Die Zusammenarbeit wird in diesem neuen Rahmen fortgesetzt. Im kommenden Mai ist ein Treffen zwischen der CIVS und dem DZK in Paris geplant.