Im März geht das Gemälde Voilier dans un port de l’Ouest von Paul Signac, das im Besitz des Wiener philharmonischen Orchesters war, nachdem es ihm 1940 von der Geheimen Feldpolizei als Dank für eine Konzertreihe im Osten Frankreichs geschenkt worden war, wieder in den Besitz der Anspruchsberechtigten von Marcel Koch über, dem Mitbegründer der Documentation française. Das Fachwissen der CIVS auf dem Gebiet der Suche nach Anspruchsberechtigten, ihre Kompetenz in Mediation und ihre Kenntnis der Geschichte der Plünderungen machten diese Rückgabe möglich.

Am 15. September 1940 hatte der Kommandeur der Geheimen Feldpolizei dem Philharmonischen Orchester von Wien das Gemälde Voilier dans un port de l’Ouest von Paul Signac als Dank für eine Serie von drei Konzerten für die Wehrmacht in Salins-les-Bains, Besançon und Dijon überreicht. Nun stammte dieses Gemälde aber aus einer Razzia im Institut für Europäische Studien in Straßburg und gehörte Marcel Koch, dem Generalsekretär dieses Instituts, einem Widerstandskämpfer und großem Staatsdiener und nach dem Krieg Mitbegründer der Direktion der Documentation française.

Im April 2015 geben die Wiener Philharmoniker eine Reihe von Konzerten in Paris im Théâtre des Champs Elysées. Mit Hilfe eines Musikkritikers des Figaro trifft ihr Leiter die CIVS und bittet diese, ihm beim Auffinden der heutigen Besitzer des Gemäldes zu helfen. Gestützt auf die Arbeiten der österreichischen Forscherin Sophie Lillie ermittelt die CIVS die Anspruchsberechtigten des kinderlos verstorbenen Marcel Koch und leitet eine Mediation ein, mit der man zu einer von allen Anspruchsberechtigten genehmigten Lösung kam: der Versteigerung dieses Gemäldes im März 2017.